Sammelst du etwas – zum Beispiel Schallplatten? Dann kennst du das bestimmt: Du suchst eine bestimmte Scheibe – vielleicht aus deiner Jugend oder von einer Band, die du magst – aber du findest sie einfach nicht. Flohmärkte, Plattenläden, Onlinebörsen – nichts. Aber du hältst die Augen offen. Und dann, eines Tages, stolperst du plötzlich darüber. Ganz unscheinbar steht sie da in einer Kiste voller alter Platten und du hältst sie endlich in den Händen! Vielleicht sammelst du keine Schallplatten, sondern etwas anderes. Die Erfahrung ist dieselbe. Und so ähnlich kann es auch mit Gott sein. Manche suchen lange nach ihm. Sie probieren verschiedene Wege aus: Meditation, Gottesdienste, in der Bibel lesen, Pilgern, Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Und doch bleibt eine Lücke, eine Sehnsucht: das Gefühl, Gott noch nicht gefunden zu haben. Genausowenig, wie man die fehlende Platte nicht herbeizwingen kann, lässt sich eine Gottesbegegnung erzwingen. Aber er versteckt sich nicht vor uns – davon bin ich überzeugt. Es lohnt sich, an der Möglichkeit festzuhalten, Gott zu finden. Und wie bei der Plattensuche kann es sein, dass wir ihn an einem ganz normalen Tag plötzlich finden, wenn wir ihn am Wenigsten erwarten.
Henry Burow
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