Neulich saß ich an einem Tisch und wollte was aufschreiben. Aber jedes Mal, wenn ich den Stift bewegt habe, hat sich der Tisch gleich mitbewegt. Keine Chance, da was Leserliches zu Papier zu bringen! Was also tun? Ich habe ein Stück Papier gefaltet und unter das zu kurze Tischbein geschoben. So war das Problem vorerst gelöst und ich konnte weiterschreiben. Wie so ein Stück Papier unter’m Tischbein sind Stoßgebete für mich. Wenn gerade etwas absolut nicht funktioniert oder schief geht, schicke ich ein Stoßgebet zum Himmel. Das kann zum Beispiel ein ganz kurzes „hilf mir, Gott!“ sein. Oder etwas länger: „Gott, bitte hilf mir, das zu überstehen!“ – je nach Situation. Löst das mein Problem vorerst? Nein und ja: Nein, weil sich die Situation durch das Stoßgebet augenscheinlich nicht ändert. Und ja, weil ich jedes Mal merke, wie ich ruhiger werde, gelassener, und mit dem Problem viel besser umgehen kann. Übrigens: Stoßgebete sind nicht nur was für Problemsituationen. „Danke, Gott!“ ist auch ein Stoßgebet.
Henry Burow
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